„Cyberbugs“ könnten an Rettungsmaßnahmen nach Erdbeben beteiligt sein

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellt: 14. Juli 2025 14:49
Forscher haben Laufkäfer (Zophobas morio) mit Mikrochips ausgestattet, die eine Fernsteuerung über elektrische Signale an ihre Fühler und Vorderflügel (Elytren) ermöglichen. So können sie mit einem Videospiel-Controller gesteuert werden und durch schwieriges Gelände, beispielsweise durch Schutt, navigieren.
Die bis zu 32 Millimeter langen Laufkäfer können sich dank ihrer natürlichen Flexibilität, ihrer kräftigen Beine und ihrer empfindlichen Fühler in enge Räume manövrieren, die für Roboter unerreichbar sind. „Dank unseres entwickelten Steuerungssystems können wir die Insekten fernsteuern, ohne ihre natürlichen Fähigkeiten zu beeinträchtigen“, erklärt Thang Vo-Doan, Mitglied des Forschungsteams.
In Experimenten konnten ZoBorgs Hindernisse bis zu ihrer eigenen Körperhöhe mit einer Erfolgsquote von 92 % überwinden. Auch der Übergang von horizontalen zu vertikalen Oberflächen gelang ihnen mit einer Erfolgsquote von 71,2 %. Diese Erfolgsquoten übertreffen die bisheriger Cyberbug- und Robotertechnologien deutlich.
Forscher wollen diese Technologie für zukünftige Rettungseinsätze weiterentwickeln. Durch die Ausstattung der Cyberbugs mit Kameras und Sensoren können eingeklemmte Personen leichter erkannt werden. Darüber hinaus könnte die Erforschung der Fähigkeit der Insekten, Plastikmüll zu verdauen, zu Lösungen für die Umweltverschmutzung führen.
Die Wissenschaftler hielten sich bei ihrer Arbeit an ethische Grundsätze und stellten die Lebensqualität der Insekten sicher. Berichten zufolge wurden die Insekten während der gesamten Studie unter guten Bedingungen gefüttert und gepflegt.
hurriyet